Internationale Benchmark Untersuchung Biointelligenz »InBenBio«

© Vesela Staneova

In Kürze

Die Untersuchung InBenBio hat das Ziel, die neuesten Entwicklungen im Bereich Biointelligenz weltweit zu identifizieren, mit den Rahmenbedingungen in Deutschland zu vergleichen und innovative Technologien und Prozesse in internationalen Workshops zu evaluieren. Sie ist von großer Bedeutung für Entscheidungsbefugte aus Industrie und Forschung, die sich mit der Wertschöpfung von morgen beschäftigen. Denn in der Zukunft werden Unternehmen neue Technologien und Geschäftsmodelle entwickeln müssen, um den wachsenden Anforderungen der Kunden und der Gesellschaft gerecht zu werden.

Gesucht: hochrangige Expertinnen und Experten für eine persönliche Befragung. Ihre Expertise hilft bei der Identifikation und Analyse von Biointelligenten Technologien, Produkten, Prozessen, Methoden/Werkzeugen, Geschäftsmodellen und Konzepten.

Im Detail

Deutschland ist derzeit im Kontext der Biointelligenz nicht führend, besitzt jedoch bereits heute u.a. durch seine privilegierte Stellung im internationalen Handel die Chance, als Leitmarkt für biointelligente Produkte und Produktion zu fungieren.

Im Projekt »Internationale Benchmark Biointelligenz« werden weltweit Aktivitäten im Kontext der Biointelligenz systematisch erfasst und analysiert, um Leitländer und Zielmärkte zu identifizieren und die aktuelle Position Deutschlands einzuschätzen. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, der Lehrstuhl für Innovationsökonomik der Universität Hohenheim, das Institut für Biover­fahrenstechnik der Universität Stuttgart, McKinsey & Company Inc. und die VDMA Services GmbH arbeiten gemeinsam an dem interdisziplinären Projekt.

Durch strukturierte Kriterien-Sets und Interviews mit nationalen und internationalen Fachleuten werden länderspezifische Benchmarks aller Aktivitäten ermittelt, um die derzeitigen Leitländer zu bestimmen und das Marktvolumen dominierender biointelligenter Technologien zu ermitteln. Die Ergebnisse des Projekts liefern wertvolle Perspektiven für die strategische Ausrichtung der deutschen Forschung und Wirtschaft im Bereich Biointelligenz.

Es werden zusätzlich Internationale Workshops durchgeführt, um die Potenziale biointelligenter technischer und technologischer Innovationen in derzeitigen Leitländern vor Ort zu beleuchten. InBenBio hat einen praxisorientierten Ansatz und bindet Unternehmen und Fachleute durch einen Industrie- und Expertenbeirat ein. Das wissenschaftlich fundierte Vorgehen des Projektkonsortiums gewährleistet eine breite Übertragbarkeit, Verbreitung und Adaptierbarkeit der Ergebnisse bezogen auf die Spezifika der jeweiligen Zielgruppe.

Die Ergebnisse der Untersuchung sind für Entscheidungstragende in Industrie und Forschung von besonderer Bedeutung. Sie beleuchten die Rolle der deutschen Industrie und Wirtschaft im Vergleich zum globalen Wettbewerb und zeigen politische und gesellschaftliche Handlungsspielräume auf, um zukünftig als Leitmarkt und Leitanbieter im Bereich Biointelligenz zu agieren. Interessierte haben die Möglichkeit, an den internationalen Workshops teilzunehmen und die finale Studie zu erhalten, um ihre Kenntnisse im Bereich Biointelligenz zu erweitern und von den Erkenntnissen des Projekts zu profitieren.

Projektübersicht

Instanziierung Vergleich vorherrschender Paradigmen
Definition der Fokusthemenfelder
Analyse Identifikation von Leitländern, deren Akteure und Technologien
Experteninterviews Vertiefung der Analyseergebnisse durch persönliche Interviews
Benchmark Identifizierung und Analyse von Schlüsselfaktoren und Entwicklungsmöglichkeiten für alle
Fokusthemenfelder und Marktsegmente
Internationale Workshops Vor-Ort-Begutachtung von Technologien und Prozessen in internationalen Workshops, um die gewonnen Erkenntnisse zu erweitern, vertiefen und evaluieren
Genese Diskussion des Handlungsbedarfs in Industrie und Forschung.
Diskussion von Strategie und Forschungsperspektiven und Identifizierung von zukünftigen Forschungsfeldern je Bedarfsfeld.
Veröffentlichung Im Rahmen des VDMA Industrietags 2024 

Einblicke ins Projekt

»Bei Festo arbeiten wir mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen an innovativen Systemarchitekturen, die durch die Verbindung von Digitalisierung und Automation neue Wege der Wertschöpfung erschließen. Die Biobasierten Wertstoffe, die im Festo-Hightech-Bioreaktor aus Algenbiomasse gewonnen werden, wie Fettsäuren, Farbpigmente und Tenside, bieten großes Potenzial für die Herstellung klimaneutraler Endprodukte. Im Gegensatz zu erdölbasierten Produkten können sie meist biologisch abgebaut und klimaneutral zurückgeführt werden, was die Kreislaufwirtschaft fördert.

Ich sehe eine hohe Relevanz in der Identifikation neuester Entwicklungen im Bereich Biointelligenz und die InBenBio-Studie wird uns dabei helfen, interdisziplinäre Impulse zwischen Ingenieur-, Lebens- und Informationswissenschaften zu setzen und innovative Technologien und Prozesse zu evaluieren. Die Ergebnisse der Studie werden uns auch helfen, die Potenziale der biointelligenten Wertschöpfung besser zu verstehen und umzusetzen.«

Christian Stich, Mitglied des Experten- Industriebeirats im InBenBio-Projekt und Vertreter von Festo im Industriearbeitskreis des Kompetenzzentrum Biointelligenz e.V.

»Von Vertical Farming bis zum DNA-Datenspeicher – Der VDMA sieht in Biologisierung und Biointelligenz eines der relevantesten Themen für die Industrie in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren, in ihrem potenziellen Einfluss vergleichbar mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz. Biointelligenz ist ein mächtiges neues Werkzeug, hoch relevant für die Nachhaltigkeit in der Produktion. Der internationale Wettlauf um Wissen, Ressourcen und neue Märkte dafür ist in vollem Gang – Hier muss der exportorientierte Maschinen- und Anlagenbau vorne mitspielen!

Von der strukturierten Übersicht für die Biointelligenz mit Industrie-Relevanz bis zur Analyse von Best Practices internationaler Stakeholder mit Delegationsreisen vor Ort – wir wollen mit InBenBio der Industrie und insbesondere dem mittelständisch orientierten Maschinenbau die volle Tragweite dieses Top-Themas verdeutlichen und bei seiner Umsetzung unterstützen. Der Benchmark Biointelligenz wird Unternehmen nicht nur dazu befähigen, eigene Geschäftsstrategien zu adaptieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Projekt der Industrie helfen wird, im Wettlauf mit führenden Playern weltweit besser zu bestehen und schließlich den Weg zu finden, Leitanbieter biointelligenter Lösungen zu werden.«

Dr. Eric Maiser, Experte beim Projektpartner VDMA Sevices GmbH im InBenBio-Projekt und Chairman der EU-Subplattform Manufuture Biointelligent Manufacturing

Hintergrund

Biointelligenz ist ein Ergebnis der Konvergenz von Bio-, Hard- und Software. Der fruchtbare Austausch von Wissen aus den Biowissenschaften, Ingenieurwissenschaften und der Informatik hat das Potenzial, ein neues technologisches Paradigma auszulösen, das innovative Transformationspfade und technologische Wege in vielen Bereichen ermöglicht.

Biointelligente Systeme enthalten eine technische und eine biologische Komponente sowie eine Rückkopplungsschleife und weisen Merkmale von (künstlicher) Intelligenz auf. Biointelligente Systeme sollen zu einer nachhaltigen Gestaltung von Produkten und der Produktion in verschiedenen Lebensbereichen beitragen, darunter Gesundheit, Ernährung, Energie, Wohnen und Konsum.

Dementsprechend ist ein System nur dann biointelligent, wenn es die biologischen Ressourcen vorausschauend nutzt und sowohl mit seiner natürlichen Umwelt als auch den umgebenden Systemen in Einklang ist. (Begriffsverständnis des Projektkonsortiums)

Fördergeber

Fördergeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektträger: PTKA Projektträger Karlsruhe des Karlsruher Instituts für Technologie

Förderkennzeichen: 02P20E800

 

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