Im Gegensatz zu Fräs- und Bohrwerkzeugen bedarf es bei Kreissägewerkzeugen einer teilweise sehr komplexen Auslegung des Grundkörpers – dem sogenannten Stammblatt. Hierbei erfolgt die Stammblattauslegung und -optimierung häufig allein durch eine Vielzahl empirischer Versuche, die sowohl kosten- als auch zeitintensiv sind.
Eine Kompetenz der Abteilung »Leichtbautechnologien« des Fraunhofer IPA ist daher die Stammblattauslegung und -optimierung durch FE-Berechnungen. So können die Einflüsse von Temperaturgradienten, Rotation und dem Spannungswalzvorgang ermittelt werden. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auch in der exakten Abbildung von gefüllten oder ungefüllten Dämpfungsschlitzen.
Zusätzlich ist es möglich, durch diese Berechnung Fertigungsparameter, wie beispielsweise die optimalen Spannungswalzparameter, zu ermitteln. Dies ermöglicht bereits in der Konzeptionsphase Aussagen hinsichtlich des zu erwartenden statischen und dynamischen Verhaltens der Kreissägewerkzeuge zu machen.
Der Entwickler von Kreissägeblättern wird dadurch in die Lage versetzt, bereits in den ersten Schritten einer Neu- oder Weiterentwicklung von Werkzeugen die Fertigungs- und Konstruktionsparameter abzuleiten, die optimal an die Bearbeitungsaufgabe angepasst sind.