Für die Herstellung vieler Produkte sind Reinräume eine unverzichtbare Infrastruktur und eine zwingende Voraussetzung für hohe Qualität und Produktsicherheit. Eine besondere Relevanz haben sie unter anderem in den Branchen Halbleiter, Elektronik, Optik, Raumfahrt, Pharmazie und Biotechnologie.
Zu den reinheitsrelevanten Komponenten innerhalb von Reinräumen zählen Filter, Decken-/Wandsysteme, Beschichtungen, Leuchten und Fußbodenbeläge. Reinräume allein sind jedoch kein Garant für eine hinreichend reine Produktion. Insbesondere die verwendeten Anlagen, Anlagenkomponenten und Verbrauchsmaterialien sind entscheidend für die Produktsauberkeit, da sie häufig direkt am Produkt oder in dessen unmittelbarer Nähe eingesetzt werden. Einfluss nehmen darüber hinaus auch die verwendeten Werkstoffe.
Für die Absicherung von hinreichend reinen Produktionsbereichen ist eine objektive, praktikable und aussagekräftige Bewertung der reinheitsrelevanten Eigenschaften von sämtlichen Reinraumkomponenten, Anlagen und Verbrauchsmaterialien besonders wichtig.
Das Fraunhofer IPA ist eine unabhängige, öffentliche Forschungseinrichtung und bietet mit den Prüfzeichen »Fraunhofer TESTED DEVICE®« und »CSM®« objektive und international anerkannte Zertifizierungsleistungen an.
»TESTED DEVICE®« existiert seit 1998 und ist eine eingetragene Marke im deutschen Patent- und Markenamt (DPMA). Innerhalb von 20 Jahren wurden für Industriepartner in über 30 Ländern mehr als 2500 Produkte und Materialien auf ihre Reinheits- und Reinraumtauglichkeit getestet und zertifiziert. Alle Untersuchungen werden stets nach aktuellem Stand der Technik durchgeführt. Das Fraunhofer IPA bietet zurzeit mehr als 60 verschiedene Testverfahren an und besitzt eine einzigartige Prüfinfrastruktur.
Um eine ganzheitliche Betrachtung zur gewährleisten, bieten wir ein umfangreiches Leistungsportfolio:
Option auf Veröffentlichung der Testergebnisse in Datenbank
Neben der reinen Zertifizierungsleistung steht die Abteilung Reinst- und Mikroproduktion ihren Kunden auch als Technologiepartner zur Verfügung. Je nach Bedarf erarbeiten wir ganzheitliche, detaillierte Potenzialanalysen zur Optimierung von Anlagen, Geräten, Komponenten, legen diese reinheitstechnisch aus und führen Strömungssimulationen und -visualisierungen durch. Darüber hinaus unterstützen wir auch beim Equiment und Hygenic Design.
Aktuelle Forschungsschwerpunkte im Bereich der Reinraumzertifizierung sind die Entwicklung standardisierter, aussagekräftiger Methoden zur Bewertung von reinraumtauglichen Anlagen und Verbrauchsmaterialien sowie die Grundlagenuntersuchungen zur Partikelerzeugung im Vakuum.
Unsere internationale Kundengruppe erstreckt sich auf über 30 Länder. 70% sind europäische Kunden, 30% verteilen sich insbesondere auf China, Korea, Japan, Kanada und USA.
Im Januar 2018 wurde die Zusammenarbeit mit dem VDE Korea durch einen Kooperationsvertrag für die nächsten fünf Jahre festgeschrieben. Korea gilt als eine der aufstrebenden Hightech-Nationen. Aus diesem Grund ist der VDE mit seinem Netzwerk ein wichtiger, strategischer Partner.
Nähere Informationen dazu, finden Sie hier
Aus der Oberflächenrauheit eines Materials ergeben sich unterschiedliche Schwierigkeiten bei der Reinigung. Zur Prüfung der Reinigbarkeit wird ein Fluoreszenztest durchgeführt. Insbesondere im Bereich der sterilen Verfahrenstechnik ist dieses Testverfahren von großer Relevanz. Durch die Auftragung einer Testflüssigkeit auf das Prüfobjekt und einem definierten Reinigungsvorgang, lassen sich die Rückstände auf dem Produkt bewerten.
Durch regelmäßige Desinfektionsverfahren in den unterschiedlichsten Branchen müssen Werkstoffe, Produkte und Materialien eine chemische Beständigkeit gegenüber Reinigungs-, Prozess-, sowie Desinfektionsreagenzien gewährleisten. In diesem Testverfahren wird ein Material in einem definierten Zeitraum gängigen Desinfektionschemikalien ausgesetzt. Die Bewertung der chemischen Beständigkeit erfolgt anhand der auftretenden Schäden nach der Durchführung des Verfahrens.
Luftgetragene molekulare Verunreinigungen (ACC: airborne contamination by chemicals) können während der Produktion Trübungen an Optiken oder Korrosionen an Mikrochips verursachen. Zur Bestimmung von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC/SVOC) wird mithilfe einer (Mikro-)Emissionskammer das Ausgasungsverhalten untersucht. Mit Hilfe eines Thermodesorbers/ Gaschromatographen und eines Massenspektrometers können anschließend die kritischen Substanzen bestimmt werden.
Die Sterilisierung von Reinräumen erfolgt häufig mittels Wasserstoffperoxid Begasung. Für die nachfolgende Nutzung des Raums muss gewährleistet werden, dass sich kein Wasserstoffperoxid-Gas im Raum befindet. Durch ein definiertes Messverfahren wird überprüft, in welchem Maße das Prüfmaterial Wasserstoffperoxid adsorbiert und wie lange dessen Desorption andauert. Je weniger Gas adsorbiert wird und je kürzer die Desorptionsphase andauert umso geeigneter ist der Werkstoff für die Sterilisierung.
Partikelkontaminationen können während der Produktion zu defekten Mikrochips oder Displays führen. Mit Hilfe eines optischen Partikelzählers wird bei der Partikelemissionsmessung die Konzentration und Größe der Partikel am Produkt erfasst und ausgewertet. Durch dieses Verfahren kann die Eignung des Produkts für die einzelnen Reinraumklassen bestimmt werden.