Das Projekt »Assistenzsystem für manuelle Werkstattarbeitsplätze von Menschen mit Behinderung mittels optischer 3D-Sensorik«, kurz AMBOS-3D, beschäftigt sich mit der technischen Unterstützung in Werkstätten für Menschen mit Behinderung durch moderne Sensorik und OpenSource-Entwicklungen.
In den Werkstätten für Menschen mit Behinderung orientiert man sich an der Industrie. Schließlich geht es nicht nur darum, schnell und effizient zu fertigen, sondern den Mitarbeitern ein normales Berufsleben zu ermöglichen. Trotzdem stehen die Qualitätsanforderungen der Kunden im Mittelpunkt der Arbeit. Dieser Inklusionsgedanke stellt den Gruppenleiter vor Herausforderungen. Er achtet darauf, dass die Bauteile korrekt abgezählt sind und übernimmt gleichzeitig die sozialen und zwischenmenschlichen Aufgaben.
Das Fraunhofer IPA hat gemeinsam mit Hobbyhimmel, dem Caritasverband für Stuttgart e.V., den Neckartalwerkstätten (NTW) und der Ruck GmbH ein Assistenzsystem entwickelt. Dieses soll die Gruppenleiter bei ihren Produktionsaufgaben entlasten und ihnen mehr Zeit für die Betreuung einräumen. Mit Pick-by-Light zeigt die Anwendung dem Beschäftigten den nächsten Arbeitsschritt an. Über grüne bzw. rote Lichtsignale meldet sie ihm unmittelbar zurück, ob er alles richtig gemacht hat.
Ein erster Prototyp wurde für den Packprozess der Neckartalwerkstätte umgesetzt. Prinzipiell lassen sich damit aber alle manuellen Arbeitsschritte anzeigen und überwachen. Beispiele sind die Kommissionierung oder manuelle Montageaufgaben. Für die Lösung wurde einfache und kostengünstige Soft- und Hardware eingesetzt. Die Quellcodes und die Bauanleitung stehen auf der Projektwebsite zum Download bereit. Unternehmen, Werkstätten und Hobbybastler können das System damit nachbauen, ohne viel Zeit und Geld zu investieren.
Das Projekt AMBOS-3D wird als eines von zehn Siegerprojekten des Wettbewerbs »Light Cares« des BMBF mit knapp 100.000 Euro gefördert. Aufgabenstellung ist, zusammen mit der Maker-Szene photonische Technologien einzusetzen und dabei Menschen mit Behinderungen zu unterstützen.
bestätigt Harald Hellstern, der Fertigungsleiter der Neckartalwerkstätten in Stuttgart.