Europäische Kurations- und Analyseeinrichtung (ECAF) für Mars-Proben

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In Kürze

Untersuchungen von Mars-Proben können nur in einer reinheitstechnisch kontrollierten Umgebung durchgeführt werden. Forscher des Fraunhofer IPA haben in Zusammenarbeit mit ERINHA und ESA zu diesem Zweck eine Kurations- und Analyseeinrichtung geplant. Die Einrichtung ermöglicht eine kontaminationsfreie Handhabung der Proben, um sowohl die Proben als auch den Bediener zu schützen.

Im Detail

Die Forscher der Abteilung Reinst- und Mikroproduktion am Fraunhofer IPA verfügen über langjährige Erfahrung in der Planung und Realisierung von hochreinen Umgebungen. Diese Expertise wird unter anderem im Umgang mit hochkritischen Produkten und Materialien eingesetzt. Dazu zählt auch der Umgang mit extraterrestrischem Material, wie Proben vom Mars.

In Zusammenarbeit mit der European Research Infrastructure on Highly Pathogenic Agents (ERINHA), die über Expertise in der Infrastruktur für den Umgang mit hochpathogenen Wirkstoffen verfügen, und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), wurde eine Kurations- und Analyseeinrichtung geplant. Diese Anlage soll zur Analyse von zurückgeführten Proben vom Mars ab dem Jahr 2030 genutzt werden.

Zwei Aspekte sind bei der Planung eines solchen Labors entscheidend: Zum einen müssen die Proben vor Querkontaminationen geschützt werden, um z. B. falsch-positive Ergebnisse zu vermeiden. Zum anderen ist zu berücksichtigen, dass die Proben selbst gefährliche Stoffe (giftig und/oder pathogen für den Menschen) enthalten können. Folglich muss der Bediener und auch das Umfeld geschützt werden. Die Forscher am Fraunhofer IPA haben für die Realisierung dieser Anlage ein Konzept entwickelt, das beide Aspekte sicherstellt und Basis für die weitere Planung bei der Umsetzung einer solchen Einrichtung von ESA und NASA ist.