Energiesystemplanung für maximale Flexibilität

© Herma GmbH
Luftaufnahme Produktionsstandort Herma

In Kürze

Das Energiesystem am Herma-Standort in Filderstadt soll flexibilisiert werden, um erneuerbare Energien optimal zu nutzen, Energiekosten zu senken und zur Dekarbonisierung beizutragen. Das Fraunhofer IPA unterstützt mit Simulationen, Lastprognosen und Konzepten zur Integration von Speichern und flexibler Energieversorgung.

Im Detail

Ausgangslage

Der Herma-Produktionsstandort in Filderstadt benötigt ein zukunftsfähiges Energiesystem, das flexibel auf Schwankungen von Energieangebot und -nachfrage reagiert. Dadurch können erneuerbare Energiequellen optimal genutzt, Energiekosten reduziert und ein Beitrag zur Dekarbonisierung geleistet werden.

Lösung

Das Energiesystem wird durch ein Simulationsmodell abgebildet, das Möglichkeiten zur Einführung neuer Technologien und Anpassungen analysiert. Dazu gehört die Integration von elektrischen und thermischen Speichern, die Anpassung an volatile Strompreise oder die Nutzung von Abwärme. Mithilfe von Lastprognosen, die Energieangebot und -nachfrage vorhersagen, können diese Maßnahmen effektiv eingesetzt werden. Ziel ist eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung, die flexibel auf Veränderungen reagiert.

Das Fraunhofer IPA unterstützt die Planung des flexiblen Energiesystems:

  • Im Rahmen eines Energieflexibilitätsaudits für den Produktionsstandort werden das bestehende Energiesystem und die Produktionsprozesse analysiert, um potenzielle Energieflexibilitätsmaßnahmen für das Energiesystem zu identifizieren. Zusätzlich werden mögliche Technologien ermittelt, die zur weiteren Optimierung des Energiesystems beitragen können.
  • Die Entwicklung des neuen Energiekonzepts basiert auf einer simulativen Bewertung verschiedener Versorgungslösungen. Dabei werden unterschiedliche Varianten des Energiesystems definiert und untersucht, wie beispielsweise die Integration von Speichertechnologien, die Nutzung volatiler Strompreise, das Lademanagement für Elektrofahrzeuge, der flexible Betrieb von Blockheizkraftwerken und die Verwendung von Abwärme. Ziel ist es, eine optimale Kombination dieser Maßnahmen für eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung zu entwickeln.
  • Entwicklung von Lademanagementstrategien für elektrische und thermische Speichersysteme in Kombination mit volatilen Strompreisen und Maßnahmen wie Peak Shaving. Ziel ist es, Kosten zu senken und die Speichersysteme effizient einzusetzen.
  • Implementierung einer dynamischen Lastprognose, die die Priorisierung von Energieflexibilitätsmaßnahmen unterstützt. Durch eine Vorhersage des Energiebedarfs können sowohl die Energiekosten minimiert als auch zusätzliche Erlöse durch die Nutzung der Flexibilitätsoptionen generiert werden.

Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Energiesystems von Herma ein. Nach Abschluss aller Projektphasen wird ein energieflexibles Erweiterungskonzept für das Energiesystem der Zukunft entwickelt.

 

Zitat des Kunden

„Wir wollen herausfinden, wie das Zusammenspiel zwischen Energieeigenerzeugung, Energiebeschaffung sowie Speicherung und Lastverteilung bei uns am Standort so effizient wie möglich gestaltet werden kann. Die optimale Synchronisierung künftiger Energiebedarfe mit der Energiebeschaffung wird ein Schlüssel auf unserem Weg zur Dekarbonisierung bis 2040 sein.“

Timo Herbert, Energiemanagement & Umweltschutz bei der Herma Gruppe