Ziel des Anti-Corona-Projektes »Dikksi Co Vi – Diagnostik von kontaminationskritischen Proben zur sicheren Identifikation von Corona-Viren in Abwässern« ist es, eine mobile, geografisch schnell verschiebbare Laboreinheit zu entwickeln und zu realisieren, die zum Aufspüren von SARS-CoV-2-Viruspartikelfragmenten in Abwässern dient.
Um die weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verhindern und gezielt Präventionsmaßnahmen ergreifen zu können, benötigt die Politik genaue Kenntnisse über die geografische Virusausbreitung. Die bisherige Strategie sieht dafür insbesondere Erkenntnisse aus Individual-Tests bei symptomatisch Erkrankten sowie diagnostizierten Infektionen vor, auf deren Basis Entscheidungen getroffen werden. Auf Grund von begrenzten Testkapazitäten und uneinheitlicher Testpraxen bedarf es jedoch weiterer Ansätze.
Ein Ansatz, mit dem regional aufgelöst und nahezu ohne Zeitverzug die Verbreitung des Virus bestimmt werden kann, ist die Analyse von Abwässern aus Kläranlagen. Auf breiter Front angewendet, bieten die Daten eine objektive Basis und eignen sich außerdem als Frühwarnsystem.
Im Rahmen des Anti-Corona-Projektes »Dikksi Co Vi – Diagnostik von kontaminationskritischen Proben zur sicheren Identifikation von Corona-Viren in Abwässern« entwickeln Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Abteilung Reinst- und Mikroproduktion am Fraunhofer IPA eine mobile Laboreinheit zur Analyse von Abwässern auf SARS-CoV-2. Mit Hilfe des Prototyps lassen sich Geräte erproben, Arbeitsabläuft optimieren, Daten sammeln und Prognose-Tools weiterentwickeln.
»In jedem Klärwerk laufen Abwässer von etwa 10.000 Anwohnern zusammen. Da Infizierte bereits 5-6 Tage vor dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome SARS-CoV-2 Viren ausscheiden, können wir diese als Fragmente frühzeitig im Abwasser aufspüren, bevor der Betroffene weiß, dass er infiziert ist. So gewinnt man mehrere Tage und kann schneller auf das Infektionsgeschehen reagieren.« erklärt Guido Kreck, Projektleiter Reinheitstechnologie am IPA.