Für die messtechnische Auswertung von CT-Messdaten sind sowohl sehr präzise als auch schnelle und automatisierte Algorithmen notwendig, um die häufig sehr großen Messpunktwolken analysieren und verarbeiten zu können. Ein wichtiges Verfahren stellt hierbei der Soll-Ist-Vergleich zwischen dem CAD-Modell und den Messdaten dar, insbesondere wenn es darum geht, sich einen schnellen Überblick über das gesamte Bauteil und dessen Abweichungen vom Sollmodell zu verschaffen. Dazu müssen alle Abstände zwischen den Messdaten und dem Modell berechnet werden. Die ermittelten Abstände können dann farblich codiert auf dem Modell visualisiert werden. Zur Berechnung dieser Abweichungen wurden am Fraunhofer IPA leistungsfähige Algorithmen entwickelt.
Ein weiteres Verfahren zur messtechnischen Auswertung bietet die Besteinpassung von regelgeometrischen Elementen, wie z. B. Kugeln oder Zylindern dar. Dies ist mithilfe der am Fraunhofer IPA entwickelten Best-Fit-Verfahren mit integrierter Segmentierung möglich. Diese Verfahren arbeiten sehr schnell und präzise und ermöglichen eine Auswertung in den Messdaten, auch wenn kein CAD-Modell vorhanden ist. Auf diese Weise lassen sich Formabweichungen sowie Abstände, Winkel oder Durchmesser ermitteln.
Oft ist bei industriell gefertigten Bauteilen, insbesondere bei Gussteilen, eine Überprüfung der Wanddicke notwendig. Dazu wurde am Fraunhofer IPA ein Messwerkzeug entwickelt, mit dem die verbleibende Materialdicke gemessen werden kann. Die Messung findet direkt in den STL-Daten statt und ist damit flexibel einsetzbar. Der Algorithmus ist geschwindigkeitsoptimiert, so dass eine industrielle Anwendung möglich ist. Die Abstände werden in einer farbkodierten Darstellung visualisiert, wodurch ein Unterschreiten der Sollwanddicke leicht erkennbar ist. Der Vorteil gegenüber einem reinen Soll-Ist-Vergleich zwischen CAD-Daten und Messung ist, dass direkt die vorhandene Wanddicke gemessen wird.