Unter Dispersionsabscheidung versteht man den gezielten Einbau von Fremdstoffen in galvanische Schichten. Die metallische Schicht bildet die Matrix, in die Partikel mit unterschiedlichsten Eigenschaftsprofilen eingebaut werden können. Die verwendeten Partikel sind meist in galvanischen Elektrolyten unlöslich und haben einen Durchmesser von wenigen Nanometern bis hin zu 0,5 mm. Die Partikelvielfalt reicht vom Hartstoff bis zum Trockenschmierstoff. Auch der Einbau von verkapselten Flüssigkeiten in metallische Schichten ist möglich.
Die definierte Zugabe von Partikeln ermöglicht eine gezielte Modifikation des Schichtsystems, so dass dieses an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden kann, um neue Einsatzmöglichkeiten zu erschließen.
Der Einbau von Trockenschmierstoffen führt zu einem besseren Gleitverhalten der Schicht, wodurch je nach Anwendung auf eine zusätzliche Schmierung des Systems verzichtet werden kann.
Durch die Inkorporation von flüssigkeitsgefüllten Nano- und Mikrokapseln in die Metallmatrix ist es möglich, gezielt Wirkstoffkomponenten wie Schmierstoffe oder Korrosionsinhibitoren in eine metallische Schicht einzubauen. Diese Substanzen werden unter chemischer oder mechanischer Belastung freigesetzt und entfalten ihre Wirkung. Galvanisch abgeschiedene Schichten können somit das Trockenlaufen verhindern oder den Korrosionsschutz einer verletzten Oberfläche aufrecht erhalten.
Hartstoffe wie Diamant werden meist in eine metallische Matrix eingebettet, wenn das Bauteil eine abrasive Eigenschaft aufweisen soll, bspw. Bohrer, Schneidplatten, Abrichtwerkzeuge. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die Standzeit der Bauteile. Durch den Einsatz von Elektrolyten, die speziell auf die kundenspezifischen Bedingungen angepasst sind, kann die Performance der Schicht deutlich verbessert werden. Wesentliche Faktoren sind dabei die Bestimmung von Schichteigenspannungen, der gezielte Einsatz von Netzmitteln oder eine optimierte Partikelzuführung.