
Die ergonomische Arbeitsgestaltung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Trotz fortschreitender Automatisierung sind in vielen Produktionsbereichen weiterhin zahlreiche manuelle Tätigkeiten erforderlich. Sie sind häufig durch das Heben schwerer Lasten, ungünstige Körperhaltungen und repetitive Bewegungen geprägt, führen zu hohen körperlichen Belastungen und stellen langfristig ein Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen dar. Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) gehören zu den häufigsten Ursachen für krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit, sowohl in Deutschland als auch europaweit. Besonders betroffen sind der Rücken und der Nacken-/Schulterbereich. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für MSE. Auch angesichts des demografischen Wandels und der alternden Belegschaft wird die alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung immer wichtiger. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen für Jung bis Alt so zu gestalten, dass diese möglichst gesund und motiviert über die gesamte Erwerbszeit arbeiten können und damit ein langfristiger Einsatz der Beschäftigten sichergestellt ist. Dazu sind die Arbeitsprozesse hinsichtlich der Einsatzfähigkeit der Mitarbeitenden und den altersgerechten Anforderungen zu untersuchen und zu gestalten.
Die digitale Ergonomie umfasst rechnergestützte Methoden zur ergonomischen und wirtschaftlichen Analyse und Gestaltung von Produkten und Arbeitssystemen. Digitale Menschmodelle spielen hier eine wichtige Rolle. Sie stellen die geometrischen und weiteren Eigenschaften sowie Fähigkeiten von Menschen oder Elementen dar und simulieren diese. Die Simulation mit digitalen Menschenmodellen ermöglicht es, verschiedene »Was-wäre-wenn«-Szenarien und Designalternativen zu erstellen, ohne dass aufwendige Umbauten oder physische Prototypen erforderlich sind. Dabei können u.A. Zeiten, Laufwege, Greifräume und Körperhaltungen vorab simuliert und bei der digitalen Arbeitsplatz- und -Prozessgestaltung berücksichtigt werden.
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