Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt gezielt gute Ideen als Basis für eine wettbewerbsfähige Industrie. Weiterhin fördert sie institutsnahe Unternehmungsgründungen. Um diesen Spin-offs bestmöglich zur Seite zu stehen, bietet das Fraunhofer IPA mit Unterstützung von Fraunhofer Venture eine Palette an Dienstleistungen an.
Dazu zählen eine umfassende Betreuung – von der Idee bis zum Exit – durch juristische und betriebswirtschaftliche Gründungsexperten, interne Fördermöglichkeiten, Zugang zu Seed-Kapital sowie ein starkes Netzwerk in die Industrie, die Gründer- und Venture Capital-Szene.
Ausgründungen stellen also einen weiteren Karriereweg am Fraunhofer IPA dar. Hier findest Du ein paar Beispiele von Start-ups mit ehemaligen Mitarbeitenden unseres Instituts, die sich bereits mit einer Forschungsidee selbstständig gemacht haben.
Die Idee zur Ausgründung mit lernenden Algorithmen für komplexe Produktionsanlagen war das Ergebnis aus vielen kleinen Forschungsergebnissen, Erfolgen, Rückschlägen und vor allem dem Zusammentreffen von Menschen mit Begeisterung für komplexe Automatisierungs- und Produktionstechnik und deren stetige Optimierung im Betrieb. Durch Feedback aus Pilotanwendungen konnten die KI-Tools immer weiter verbessert und an die Besonderheiten der produzierenden Industrie angepasst werden. Im Januar 2019 erfolgte schließlich die Gründung der plus10 GmbH. Fraunhofer hat dem Unternehmen eine exklusive Lizenz zur Nutzung der Technologie erteilt.
Die plus10 GmbH vereint Know-how aus Automatisierungs- und Steuerungstechnik, Softwareentwicklung, Machine Learning, Big Data und Data Science sowie Betriebs- und Kommunikationsmanagement.
„Professor Bauernhansl, Institutsleiter des Fraunhofer IPA, hat uns als Team sehr früh bereits dazu ermutigt, unsere Technologie zur kontinuierlichen Optimierung vollautomatisierter Produktionsanlagen auszugründen. Ich finde es sehr beeindruckend, wie er als Institutsleiter langfristiges Wachstums- und Skalierungspotential fördert und dafür auch kurzfristige Umsatzeinbußen durch den Weggang ganzer Teams aus dem Institut in Kauf nimmt.“
Die Idee zur Hörkontaktlinse entstand in einer Forschungskooperation zwischen der Uniklinik Tübingen, dem Fraunhofer IPA, auric Hörsysteme und weiteren Partnern. Das eigentliche Thema dieser Forschungszusammenarbeit, die Untersuchung eines implantierbaren Hörgeräts, resultierte in der Entwicklung eines neuartigen Hörgerätelautsprechers: Es stellte sich heraus, dass der Lautsprecher nicht nur für implantierbare Hörlösungen geeignet ist, sondern auch als Nicht-Implantat direkt auf dem Trommelfell zum Einsatz kommen kann. So entstand die Vision, eine neue Hörgerätegeneration zu erschaffen. Die grundlegenden Forschungsarbeiten dazu erfolgten zwischen 2008 und 2014. Ab 2014 begannen die Vorbereitungen zur Ausgründung, die durch mehrere Förderprogramme von Fraunhofer und dem BMWi-Förderprogramm EXIST ermöglicht wurde. Die Gründung der Vibrosonic GmbH erfolgte schließlich im Februar 2016.
Die Vibrosonic GmbH vereint Know-how aus den Bereichen Maschinenbau, Mechatronik und Medizintechnik. Weitere Kompetenzgebiete sind die Mikrosystemtechnik, Sensorik, technische Optik sowie die Regelungs-und Informationstechnik.
„Die Voraussetzungen für die Ausgründung eines Unternehmens beim Fraunhofer IPA sind aus unserer Sicht außergewöhnlich. Im gesamten Institut ist äußerst gründerfreundliche Atmosphäre zu spüren, die sich bei Vibrosonic an vielen Punkten in sehr konkreter Unterstützung gezeigt hat. Deshalb kann ich allen Gründungsinteressierten am IPA guten Gewissens empfehlen, Ihre Ideen mutig voranzutreiben; an mangelnder Unterstützung durch das Institut wird es nach unserer Erfahrung nicht scheitern.“