5 Millionen Euro für »Mass Personalization«
Die Landesregierung fördert den Aufbau eines »Leistungszentrums für Mass Personalization« in Stuttgart mit insgesamt 5 Millionen Euro. Dies gaben Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am 16. Oktober bekannt. Das Zentrum ist eine gemeinsame Initiative der Stuttgarter Fraunhofer-Institute IAO, IGB, IBP und IPA mit der Universität Stuttgart. Das neue Leistungszentrum erforscht interdisziplinär und branchenübergreifend Methoden, Verfahren, Prozesse, Produktionssysteme und Geschäftsmodelle zur Herstellung personalisierter Produkte. Die Ergebnisse sollen wichtige Impulse für die Wirtschaft setzen.
Das Potenzial personalisierter Wertschöpfung ist derzeit noch kaum erschlossen und wird insbesondere in den Bereichen Wohnen, Mobilität und Gesundheit erwartet. Diese drei Bereiche sollen daher Schwerpunkt der Arbeit des Leistungszentrums werden. Eine der Fragestellungen ist vor dem Hintergrund des demographischen Wandels dabei beispielsweise, wie zukünftig im Automobilbau oder auch im Bauwesen mit personalisierten biomechatronischen Assistenzsystemen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben wird, länger aktiv im Beruf tätig zu sein, indem die hohe körperliche Belastung verringert wird.
Ziel ist, durch den Einsatz von maßgeschneiderten tragbaren Roboteranzügen (Exoskeletten) in verschiedensten Tätigkeiten eine optimale Haltung und Lastenverteilung im Körper des Trägers zu erreichen, einen Trainingseffekt zu erzielen und zusätzlich komplexe Fertigungs- oder Montageschritte maschinell zu unterstützen. Da hierbei neueste Verfahren der Ergonomie und Sicherheit angewandt, modernste Roboter- und Medizintechnik eingesetzt und das System in ein Gesamtkonzept der vernetzten Produktion einbezogen werden sollen, können die insgesamt hochkomplexen und anspruchsvollen Fragestellungen nur durch enge, transdisziplinäre Zusammenarbeit und mit Hilfe einer herausragenden Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur gestemmt werden.