Best Practice aus aller Welt
In den englischsprachigen Kurs-Videos, die ab Mitte Mai auf der Webseite der Messe zu finden sind, kommen Expertinnen und Experten aller beteiligten Berufsgruppen aus führenden Amputationszentren in Deutschland, El Salvador, Thailand und den USA zu Wort. Außerdem gibt es Impulsvorträge, die beispielsweise die Rolle von Peers im Krankenhaus zeigen: Betroffene, die selbst schon eine Amputation hinter sich haben und die frisch operierten Patienten besuchen und sie bei der Kommunikation mit den Behandelnden unterstützen. Das Kursprogramm wird zwei Jahre lang online abrufbar sein, wer alle Beiträge gesehen hat, bekommt ein Teilnahme-Zertifikat.
»Wir haben bewusst das Format Massive Open Online Course gewählt, das große Teilnehmerzahlen erlaubt und auf Bezahlschranken und Zugangsbeschränkungen verzichtet. Damit wollen wir vor allem junge Menschen erreichen, die am Anfang ihrer Karriere stehen und wenig Geld haben, aber hochmotiviert sind, das Beste für ihre Patientinnen und Patienten zu tun«, erklärt Schneider, der nicht nur Initiator des Projekts, sondern auch Mitglied des Planungskomitees der OTWorld ist.
Rechtzeitig zur nächsten OTWorld in zwei Jahren soll das Pilotprojekt evaluiert werden. »Wenn wir sehen, dass sich das neue Lernwerkzeug bewährt, wollen wir das Kursangebot ausbauen«, versichert Schneider. »Es gibt noch viele Möglichkeiten durch interdisziplinäre Zusammenarbeit die Patientenversorgung zu verbessern – beispielsweise bei der Behandlung von Schlaganfällen oder Querschnittslähmungen.«