Forschungsprojekt »PAIRS«: Krisen frühzeitig erkennen und Resilienz erhöhen
Wenn Unternehmen erst auf eine Krise reagieren, wenn deren Auswirkungen bereits spürbar sind, ist es zu spät. Besser wäre es, die geeigneten Gegenmaßnahmen schon in die Wege zu leiten, bevor ein dringend benötigter Rohstoff zu spät oder gar nicht geliefert wird. Genau das möchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Abteilung Fabrikplanung und Produktionsmanagement am Fraunhofer IPA möglich machen. Im Forschungsprojekt »Privacy-Aware, intelligent and Resilient Crisis Management« (PAIRS) entwickeln sie eine Plattform für das Krisenmanagement, die Störungen bereits in deren Entstehungsphase identifiziert und datengestützte Handlungsempfehlungen bereitstellt.
Dazu wertet eine künstliche Intelligenz (KI) einerseits öffentlich zugängliche Daten aus: Auf welchen Straßen stockt gerade der Verkehr? Welche Häfen sind blockiert? Wo drohen Unwetter? Wo haben sich Erdbeben, Vulkanausbrüche oder andere Naturkatastrophen ereignet? Wie entwickeln sich die Preise bestimmter Rohstoffe an der Börse? Andererseits greift die KI auf Unternehmenskennzahlen zurück, etwa die Liefertermintreue eines bestimmten Zulieferers. Sobald die KI zu dem Schluss kommt, dass Störungen in der Lieferkette zu erwarten sind, können die Algorithmen geeignete Gegenmaßnahmen vorschlagen, etwa den Lieferanten zu wechseln oder einen anderen, vergleichbaren Rohstoff zu bestellen. Das erhöht die Resilienz eines Unternehmens.
Anhand einzelner bereits fertiggestellter Module der PAIRS-Plattform gibt das Forschungsteam auf der Hannover Messe einen Einblick in seine bisherige Arbeit. Zu sehen ist der Demonstrator auf dem Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Gesellschaft: Halle 16, Stand A12.