Dieselgeneratoren übernehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern oft die lokale Stromversorgung – und pusten Millionen Tonnen Treibhausgase in die Atmosphäre. Um diese Emissionen künftig einzusparen, entwickelt ein Forschungsteam vom Fraunhofer IPA gemeinsam mit der CBC GmbH & Co. KG und der Universität Bayreuth derzeit einen Stromgenerator, der mit Wasserstoff betrieben wird.
Dass jeder Haushalt an das Stromnetz angeschlossen ist und Stromausfälle die absolute Ausnahme sind, ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Doch in weiten Teilen der Welt sieht es ganz anders aus: Eine flächendeckende Stromversorgung gibt es oft nicht, sondern allenfalls instabile regionale Netze. Viele Unternehmen werden dort nicht von Kraftwerken, sondern von Dieselgeneratoren mit Strom versorgt. Langfristig müssen die Dieselgeneratoren durch emissionsfreie Alternativen ersetzt werden. Dafür kommen insbesondere Brennstoffzellen in Frage.
Ein Forschungsteam vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA sowie vom Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik der Universität Bayreuth will deshalb gemeinsam mit der CBC GmbH & Co. KG aus Ibbenbüren in den kommenden drei Jahren einen dezentral arbeitenden Stromgenerator auf Brennstoffzellenbasis entwickeln und im Praxiseinsatz testen. Die Brennstoffzelle muss dafür nicht neu entwickelt werden, wohl aber die gesamte Peripherie wie beispielsweise Wärmetauscher, Luftfilter oder Pufferzelle. Die Demonstratoranlage wird nach dem Baukastenprinzip aufgebaut sein. Damit wird später auf einfache Art und Weise die Produktion skalierbarer und vielfältig verwendbarer, dezentraler Stromgeneratoren möglich. Dadurch sinken am Ende auch die Produktionskosten und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Dieselgeneratoren steigt. Denn auf der Grundlage des Prototyps sollen später auch Notstromaggregate oder mobile Generatoren für humanitäre Hilfsaktionen entwickelt werden. Gleichzeitig wird der Prototyp auch als Basis für die Entwicklung von Schnellladestationen dienen, an denen batteriegetriebene Maschinen aufgeladen werden können. Damit ist ein umfassender Einsatz der Brennstoffzellentechnologie in Regionen mit fehlender oder instabiler Stromversorgung gewährleistet.
Fördergeber:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Förderkennzeichen: 16EXI5538C