In diesem Projekt ging es um die Entwicklung, Applikation und den Nachweis der antiviralen Wirkung neuer Beschichtungen mit hoher Beständigkeit. Durch die Wandfarben soll künftig die Ansteckung durch Schmierinfektionen in öffentlichen Einrichtungen reduziert oder gar verhindert werden.
Die entwickelten Beschichtungen zeigten eine hohe photokatalytische Aktivität unter Innenbeleuchtung. Diese Beschichtungen wurden auf eine antivirale Wirkung hin untersucht. Obwohl die Testanordnung zum Nachweis der antiviralen Wirkung empfindlich gegenüber verschiedensten Einflüssen war, konnte die antivirale Aktivität einiger Beschichtungen mittels Phagentests nachgewiesen werden. Der antivirale Effekt, durch Radikalbildung aufgrund des Photokatalysators, konnte durch ESR-Spektroskopie verifiziert werden. Die Verarbeitbarkeit und mechanische Stabilität der Beschichtungen als Wandfarben waren mit kommerziell erhältlichen Produkten vergleichbar. Die aktiven Beschichtungen weisen eine hohe chemische Beständigkeit auf. Es konnte ein bemerkenswert hoher Selbstreinigungseffektes nachgewiesen werden. Bei Versuchen mit Medien wie Blut, Senf und Kaffee waren die Flecken unmittelbar nach dem Versuch kaum mehr erkennbar und nach einer Woche vollkommen verschwunden. In Langzeituntersuchungen zur Beständigkeit wurde die Eignung als Wandfarben festgestellt. Im Feldtest zeigten Messungen eine unter der Nachweisgrenze liegende, niedrige Konzentration von Krankheitserregern, sodass antivirale Wirksamkeit eindeutig gegeben ist.