Prüfung von Atemschutzmasken mit Sars-CoV-2-Virus-äquivalenten Testaerosolen

© AdobeStock
Die Fraunhofer Institute IPA und IGB entwickeln eine einzigartige Testeinrichtung um die Wirksamkeit von Schutzausrüstung gegen Viren zu testen.

In Kürze

Ziel des Projektes »ViProTeFa« (Virus-Protection-Test-Facility) ist die Entwicklung und Etablierung von Testeinrichtungen, mit deren Hilfe Industriekunden bei der Entwicklung und Qualifizierung von Produkten für den Virenschutz unterstützt werden können.

Im Detail

Durch die weltweite Corona-Pandemie herrscht ein enormer Bedarf an Schutzausrüstung und Reinigungsverfahren die gegen Viren einsetzbar sind. Durch den aktuellen Bedarf, aber auch auf Grund der zu erwartenden langfristigen Nachfrage, werden immer mehr Hersteller, häufig KMUs, in großer Zahl Produkte auf den Markt bringen. Damit diese Produkte sicher für den Schutz gegen Viren eingesetzt werden können, muss der Nachweis erbracht werden, dass die notwendige Schutzfunktion bzw. Reinigungswirkung tatsächlich gegeben ist. Für den Test solcher Schutzausrüstungen werden heute häufig Verfahren eingesetzt, die nur eine sehr bedingte Aussagekraft für virale Verunreinigungen haben. Daher besteht eine große Unsicherheit bei Anwendern und Patienten, die auch die Akzeptanz solcher Schutzmaßnahmen in Frage stellt.

Ziel des Projektes »ViProTeFa« ist die Entwicklung und Etablierung einer Testeinrichtung in den Laboren der Fraunhofer Institute IGB und IPA in Stuttgart. Hier können Industriekunden bei der Entwicklung und Qualifizierung von Produkten für den Virenschutz unterstützt werden.

Die Basis dieser Testeinrichtung ist zum einen die Entwicklung einer Sars-CoV-2-Virus-äquivalenten Testverunreinigung und zum anderen der Aufbau von Testeinrichtungen um die Schutzwirkung von Atemmasken sowie die Wirkung von Reinigungsverfahren zu untersuchen. Während das IGB für die Bereitstellung der Virus-Surrogat sowie die Etablierung von standardisierten Verfahren zur deren Probenahme und Analyse zuständig ist, kümmert sich das IPA um die Entwicklung von Applikatoren mit denen Viren-Surrogat-Testverunreinigungen appliziert werden, sowie den Aufbau einer sterilisierbaren Prüfkammer.

Durch die Bündelung der Kompetenzen Virenforschung und Reinheitstechnik auf dem Fraunhofer-Campus in Stuttgart wurde eine wissenschaftliche Instanz geschaffen, die zur Versachlichung der öffentlichen Diskussionen über die Ausbreitung und die Wirksamkeit von Schutzeinrichtungen und -maßnahmen beitragen kann. Darüber hinaus bieten wir Herstellern und Anwendern von Schutzeinrichtungen und Reinigungstechnologien eine unabhängige und einzigartige Leistung aus einer Hand, die zielgerichtet die Wirkung auf Viren als Verunreinigungen testet. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden sowohl in industrielle Entwicklungen als auch in Normungsvorhaben umgesetzt.

Testsystem des Projektes »ViProTeFa«

Das könnte Sie auch interessierten

Reinheitstechnik

Reinst- und Mikroproduktion