Quick Check Auftragsmanagement bei SKF Lubrication Systems

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Um die Herausforderungen heterogener Planungs- und Dispositionsprozesse bei SKF Lubrication zu lösen, wurde das Fraunhofer IPA mit einem Quick Check Auftragsmanagement beauftragt.

In Kürze

Der Hersteller für Schmiersysteme SKF Lubrication Systems Germany GmbH beauftragte das Fraunhofer IPA mit einem Quick Check Auftragsmanagement: Es wurden die Prozesse, Funktionen und Softwarewerkzeuge der Auftragsabwicklung erfasst und geprüft, um die Herausforderungen heterogener Planungs- und Dispositionsprozesse in den unterschiedlichen Werken so weit zu harmonisieren, wie es die unterschiedlichen logistischen Anforderungen der Werke ermöglichen. Die strukturierte Ist-Aufnahme von Anforderungen und Prozessen erlaubte die Entwicklung eines groben Zielbilds der Planung und Steuerung zur werksübergreifenden Auftragsabwicklung und zeigte Handlungsfelder zur Verbesserung auf.

Im Detail

SKF ist ein führender Anbieter von Wälzlagern, Dichtungen und Schmiersystemen. Die Lubrication Business Unit der SKF Gruppe ist Weltmarktführer für Zentralschmiersysteme aller Art. Die Unternehmensgruppe vertreibt Lösungen im Bereich Schmierungstechnik für Maschinen und Anlagen an drei internationalen Standorten mit gegenseitigen Kunden-Lieferanten-Beziehungen und mit unterschiedlichen Planungs-, Dispositions- und Steuerungsprozessen bei einer unterschiedlichen Softwareunterstützung. Folgende Fragen waren zu beantworten:

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Automatischer Schmierstoffgeber
  • Inwieweit bedingen die unterschiedlichen Anforderungen der Werke Abweichungen von den Planungs-, Dispositions- und Steuerungsprozessen und -funktionen?
  • Inwieweit sind hierfür unterschiedliche Softwarewerkzeuge und Berücksichtigung der lokalen Rahmenbedingungen und Historie gerechtfertigt?
  • Welche Schritte sind zur Harmonisierung und Verbesserung der Logistikleistung v. a. bezüglich Lieferzeiten und Liefertreue erforderlich?

Um die Herausforderungen heterogener Planungs- und Dispositionsprozesse zu lösen, wurde das Fraunhofer IPA mit einem Quick Check des Auftragsmanagements beauftragt. Diese Analyse wurde im Rahmen eines vierteiligen Online-Workshops durchgeführt. Dazu gab es Vor- und Nachbereitungsphasen, um Themen von besonderem Interesse vertieft zu behandeln und so auf Fragen und Wünsche der Teilnehmer näher einzugehen.

Das Vorgehen ist viergeteilt:

  1. Der erste Schritt nimmt die Rahmenbedingungen der Auftragsabwicklung und der Produktionsplanung und -steuerung des Unternehmens strukturiert auf. Dazu gehören auch die Auftragsabwicklungsprozesse Kunde – Kunde. Hier wurde die logistische Vernetzung der Werke näher betrachtet. Daraus werden die Anforderungen an das Auftragsmanagement abgeleitet.
  2. Der zweite Schritt nimmt die Ist-Situation mit Fokus auf den Planungs- und Steuerungsfunktionen, ihrer IT-Unterstützung sowie ihre logischen Inkonsistenzen und Lücken (sog. PPS-Stolpersteine) auf. Hier wurden die Themen Programmplanung (S&OP), Anzahl Terminkreise, Terminierungslogik und die sehr unterschiedliche APS-Nutzung der Werke, die Regeln der Lieferzusage und Terminaktualisierung, die benutzergerechte Aufbereitung der Entscheidungsinformationen in Cockpits und Regelbesprechungen vertieft.
  3. Der dritte Schritt formuliert ein grobes Zielbild mit Blick auf die oben diskutieren Gestaltungsaspekte.
  4. Mit Blick auf Best Practices in den Unternehmen lassen sich nun Handlungsfelder zur Verbesserung in den Gestaltungsfeldern ableiten, hinsichtlich ihres Potenzials durch die Teilnehmenden bewerten und zu einer groben Roadmap gliedern.
Vorgehen Quick Check Auftragsmanagement – Beispiel variantenreicher Serienfertiger mit Engineeringanteilen

Die Projektergebnisse geben SKF Lubrication Systems einen Überblick über die aktuellen PPS-Verbesserungspotenziale sowie über erforderliche Verbesserungsmaßnahmen und ihre Priorisierung. Die Workshoperkenntnisse fließen in das darauf aufbauende strategische Verbesserungsprojekt ein, welches die unterschiedlichen Anforderungen der betroffenen Standorte berücksichtigt.

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Prinzipdarstellung einer Schmierstoffanlage

Einblicke ins Projekt

 

 

»Dank der ausgeprägten Kenntnisse aus der Industrie sowie das Einfließen von Elementen aus der Theorie bzw. der Forschung in die Diskussion entstand ein strukturierter Austausch, der uns half, die Ist-Prozesse einzuordnen und die Verbesserungspotenziale herauszuarbeiten.«

Thomas Uckele, Plant Manager Lubrication Germany

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