Intelligente, Augmented Reality gestützte Produktionsprozesse in der Galvanotechnik (SmARtPlaS)

Versuchsgalvanikautomat am Fraunhofer IPA

In Kürze

Im Verbundprojekt »SmARtPlaS« wird am Fraunhofer IPA eine Lern- und Forschungsanlage für Industrie 4.0-Ansätze in der Galvanotechnik aufgebaut. Für die Elektrolytführung als auch für den Anlagenbetrieb werden Ansätze zur Datenverwertung (Smart Data, Big Data) für vorausschauende Wartung oder optimale Prozessführung untersucht und umgesetzt.

© IAT Universität Stuttgart/Fraunhofer Gesellschaft

Im Detail

In der mittelständisch geprägten Galvanikindustrie treffen mechanische Anlagenkomponenten auf elektrochemische Prozesstechnik, was Fachwissen aus verschiedenen Disziplinen erfordert. Die in der Industrie 4.0 neu entstehenden Werkzeuge und Methoden ermöglichen eine bessere Beherrschbarkeit der Komplexität und weisen somit ein hohes Potential für die Branche auf. Nachdem in einem Vorprojekt die technische Machbarkeit eines digitalen Zwillings gezeigt wurde, soll dieser Ansatz im Rahmen dieses Forschungsprojektes in intelligente Dienstleistungen überführt werden. Dafür wird eine modular aufgebaute, technische Systemlösung für intelligente Dienstleistungen im Hinblick auf den ganzheitlich optimierten Betrieb und die Wartung von Galvanikanlagen auch unter Nutzung von VirtualReality bzw. AugmentedReality-Technologien entwickelt.

Das Teilvorhaben am Fraunhofer IPA hat das Ziel, Konzepte für die vorausschauende Wartung zu definieren, zu entwickeln und deren Umsetzung in einer Lern- und Forschungsgalvanikanlage zu validieren. Die Datenerfassung der Prozess- und Anlagenparameter wird zur Erarbeitung von Smart Data bzw. Big Data-Ansätzen für einen optimierten Anlagenbetrieb verwendet. Die Definition der Eingriffsgrenzen im Zusammenspiel mit den entwickelten Algorithmen, z. B. für eine vorausschauende Elektrolytwartung über eine Stoffbilanzierung, ermöglichen künftig eine optimal ausgelegte Elektrolyt- und Anlagenführung zur prozesssicheren galvanischen Beschichtung. Dies wiederum führt zu einer besseren Anlagenverfügbarkeit bei verbesserter Prozessstabilität und Qualität.


Fazit: Die Forschungsanlage soll, soweit möglich, alle Aspekte einer Galvanikanlage im Kontext von Industrie 4.0 abbilden und sowohl im Verbundvorhaben als auch darüber hinaus als Plattform zur Datenerfassung und Validierung verschiedener Prozess- und Anlagenparameter in Forschungs- und Industrieprojekten dienen. Hierdurch werden Prozesse und Abläufe im Unternehmen effizienter und es wird eine verbesserte Qualität und ein höherer Output erzielt.

Projekt-Übersicht

Projektpartner

B+T Oberflächentechnik GmbH; TU Braunschweig, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF); Universität Stuttgart, Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT; DiTEC GmbH; Softec AG; Airtec MUEKU GmbH, ancosys GmbH; eiffo eG (Transferpartner)

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Maßnahme „Internetbasierte Dienstleistungen für komplexe Produkte, Produktionsprozesse und –anlagen (Smart-Services)“

Projektlaufzeit

01.10.2019 – 30.09.2022

 

Projektvolumen

Gesamtprojekt ca. 3,9 Mio. € (IPA 450.000 €)

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