Nutzen:
- Ermittlung von CO2-Treibern
- Identifikation der Energieeffizienz- und Energiebereitstellungsmaßnahmen
- Bewertung der Maßnahmen
- Roadmap zur Dekarbonisierung der Produktion
- Benchmark CO2e-Emission
Im Detail
Die Bewertung der CO2-Emissionen in produzierenden Unternehmen gewinnt an Bedeutung. Oft fehlt es an einer qualifizierten Datenbasis, die eine solche Bewertung erst ermöglicht. In diesem Projekt waren bereits viele Produktionsprozesse in einem übergeordneten energetischen Messsystem eingebunden und die Messwerte wurden kontinuierlich aufgezeichnet. Durch weitere Messkampagnen und zusätzliche Analysemessungen wurde diese bereits gute Ausgangslage weiter detailliert. Daraufhin wurden die einzelnen Produktionsprozesse in einer geeigneten Modellierungsumgebung – unter Berücksichtigung der Analysemessungen und der Beachtung von Schlüsselfaktoren extrapoliert – visuell dargestellt.
Diese Darstellungsform ermöglichte die Identifikation derjenigen Teilprozesse, die einen signifikanten Anteil an den gesamten Emissionen der Produktion haben. Für die einzelnen Haupttreiber wurden jeweils Energieeffizienzmaßnahmen abgeleitet und priorisierend vorgestellt. Es wurde eine unternehmensspezifische Energieeffizienzmaßnahmenliste erstellt. Diese Liste wurde durch bereits geprüfte Bewertungen und aus prozesstechnischer Sicht nicht durchführbare Maßnahmen in einem Workshop bereinigt. Überdies wurde die Bewertung einer möglichen nachhaltigen Energiebereitstellung durchgeführt. Je nach Prozessanforderung, Unternehmensinfrastruktur, regionaler Umgebungen und weiterer Einflussgrößen kommen dabei unterschiedliche Anlagen in Betracht. In den meisten Fällen wird hier der größte Stellhebel zur CO2-Emissionsreduktion identifiziert. Ebenso bietet der externe Energiebezug in Form von Ökostrom signifikantes Potential zur Verringerung der Umweltwirkungen. Alle Effizienz- und Energiebereitstellungsmaßnahmen wurden nach ökonomischen, technischen und ökologischen Kriterien bewertet und in einer Vermeidungskostenkurve visuell dargestellt.
Die Kompensation der verbliebenen Emissionen stellt den abschließenden Schritt des Roadmappings zur Dekarbonisierung der Produktion dar. Verschiedene Kompensationsmaßnahmen, Unterstützung von Aufforstungsprojekten, etc. wurden hierbei aufgezeigt. Eine iterative Analyse des Unternehmens in definierten Zeitabständen unter Einbezug neuer und innovativer Technologien zur Emissionsverringerung soll mittel- bzw. langfristig eine Kompensation obsolet machen.