H.-H. Focke macht sich fit für die Digitale Transformation. Dazu beauftragte der Hersteller für Verpackungsmaschinen das Fraunhofer IPA mit einer Analyse des digitalen Reifegrads und der Produktionsarbeitsplätze hinsichtlich ihrer Industrie-4.0-Tauglichkeit mit zwei so genannten »Future Work Checks«. Aufbauend auf diesen Bewertungen wurde eine Digitalisierungsroadmap entwickelt.
Das Familienunternehmen Focke & Co. GmbH & Co. KG entwickelt und produziert Verpackungsmaschinen und -anlagen für Tabakwaren, Hygieneprodukte und Lebensmittel. Am Standort Berlin deckt die H.-H. Focke GmbH & Co. KG die gesamte Wertschöpfungskette ab, angefangen von Entwicklung und Konstruktion über Fertigung bis hin zur Montage. Darüber hinaus ist H.-H. Focke branchenübergreifend in der Auftragsfertigung tätig. Dazu gehören z. B. Entwürfe für Prototypen und deren Entwicklung oder die Montage von Werkzeugmaschinen und Schaltschränken bis hin zur Lohnfertigung von anspruchsvollen Zerspanungsteilen.
Um den Veränderungen im internationalen Markt begegnen zu können, sucht Focke nach Verbesserungspotenzial in der Produktion und den Unternehmensprozessen.
Ziel war es, den aktuellen Digitalisierungsstand unter dem Aspekt »Stärken & Schwächen« zu analysieren und darauf aufbauend Handlungsfelder abzuleiten. Dabei waren unter anderem folgende Fragen zu beantworten:
Das Projekt wurde in zwei Phasen realisiert. Der erste Teil bestand zunächst aus Workshops, in denen die Forschungsgruppe Umsetzungsmethoden für die Digitale Produktion zwei »Future Work Checks« an unterschiedlichen Arbeitsplätzen in der Montage durchführte. Ziel war hierbei, die derzeitigen Arbeitsinhalte in 14 mensch- und technologiezentrierten Kategorien zu analysieren und Verbesserungspotenziale durch Digitalisierung aufzudecken.
In den weiteren Workshops wurde der Reifegrad des Digitalisierungsstandes über weite Bereiche des Unternehmens bewertet. Aufbauend auf dieser Grundlage stellten die Experten des Fraunhofer IPA in der zweiten Phase passende Anwendungsfälle zur Digitalisierung vor. Das Führungsteam der Firma Focke nahm daraufhin eine Feinauswahl vor und passte die Anwendungsfälle auf die speziellen Erfordernisse des Unternehmens an. Die Anwendungsfälle wurden anschließend entsprechend ihrem Nutzenversprechen bewertet und priorisiert. Abschließend konnte mit der Erstellung einer Roadmap zur Digitalisierung begonnen werden.
Ziel ist es, dass der Kunde auf der Basis einer zukunftsfähigen Roadmap die Digitalisierung seines Unternehmens gezielt vorantreiben und den Fortschritt jederzeit überwachen kann. Zudem – als Quick-Win – wurde ein Methodenbaustein von Fraunhofer identifiziert, der sich vermutlich mit wenig Aufwand in die Montageumgebung von Focke überführen lässt.
»Gemeinsam mit dem Fraunhofer IPA ist es uns gelungen, durch die Anwendung der Reifegradprüfung einen Überblick über den aktuellen Stand der Digitalisierung im Unternehmen zu erhalten. Gleichzeitig wurden im Unternehmenskontext sinnvolle Ziele für die Zukunft formuliert. Das Projekt hat uns neue Möglichkeiten und Potenziale für Verbesserungen in unseren Prozessen aufgezeigt. Zudem hat es großen Spaß gemacht.«
Andreas Scherer, Werksleiter H.-H. Focke GmbH & Co. K