Neue Herausforderungen für das Fraunhofer IPA
Wechsel von Institutsleiter Alexander Verl in die Fraunhofer-Zentrale
Es ist gute Stuttgarter Tradition, dass exzellente Stuttgarter Professoren irgendwann nach München in die oberste Führungsebene der Fraunhofer-Gesellschaft wechseln: Prof. Warnecke und Prof. Bullinger wurden jeweils von Stuttgart aus zu Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft ernannt – und nun wird Prof. Alexander Verl als Vorstand Technologiemarketing und Geschäftsmodelle dort ein ganz neues Ressort vorantreiben. Prof. Thomas Bauernhansl, Verls Leitungskollege am Fraunhofer IPA, begleitet den Wechsel mit einem lachenden und einem weinenden Auge: »Alexander Verls Vorstandstätigkeit in München wird dem Fraunhofer-Standort Stuttgart sicher helfen, sich weiterhin gut zu positionieren. Darüber freuen wir uns natürlich. Schade ist sein Weggang aber dennoch: Er hat hier in Stuttgart einen exzellenten Job gemacht und unsere Zusammenarbeit hat immer hervorragend funktioniert.« Seit der Berufung von Prof. Alexander Verl zur Institutsleitung im Jahr 2006 hat sich das Forschungsbudget inklusive Wirtschaftserträge des Fraunhofer IPA bis heute mehr als verdoppelt.
Das Fraunhofer IPA hat nun – und das ist eine große Herausforderung – für Ersatz zu sorgen. Erfahrungsgemäß dauert es etwa eineinhalb Jahre, bis ein neuer Professor oder eine neue Professorin berufen wird. In dieser Zeit wird Thomas Bauernhansl das Institut alleine leiten. Dies ist deshalb gut machbar, weil das Fraunhofer IPA sich laut Bauernhansl »…in den letzten Jahren strategisch ausgezeichnet positioniert hat. Und die Erfolge zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.« Das Institut, so Bauernhansl weiter, bestehe ja nicht nur aus zwei Institutsleitern, sondern aus mittlerweile fast 1000 Mitarbeitern,
die alle hochmotiviert seien und exzellente Arbeit leisteten.
Langfristige Industriepartnerschaften im Fokus
Seit einigen Jahren setzt das Fraunhofer IPA strategisch auf die sehr langfristige Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen und Forschungspartnern und hat hier eine robuste Finanzierung sichern können. Ein gutes Beispiel dafür ist der Forschungscampus ARENA2036 der Universität Stuttgart, in dem Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Instituten und aus Industrieunternehmen zum Thema Produktion und Leichtbau synergetisch zusammenarbeiten. Neben den Grundlagen entwickeln sie wettbewerbsfähige Produktionsmodelle für eine flexible Fabrik des Autos der Zukunft im Jahr 2036, dem 150-jährigen Jubiläum des Automobils. FastStorageBW ist ein weiteres langfristiges Projekt, bei dem neuartige Hochleistungs- und Hochenergiespeicherzellen (Powercaps) mit langer Lebensdauer und ultraschneller Aufladung, insbesondere für die Elektromobilität und für Industrieanwendungen entwickelt werden. Auch die Aktivitäten im Rahmen von Industrie 4.0, wo das Fraunhofer IPA längst führend ist, haben einen langfristig gesicherten Finanzierungshorizont.
»Wir haben sehr viele schöne, tragfähige, gut finanzierte, langfristig orientierte Themen aufgebaut, deshalb werden wir die Zeit bis der neue Institutsleiter berufen ist wohl gut überstehen,« so Bauernhansl zuversichtlich. »Ich bin sehr dankbar für zweieinhalb Jahre, in denen wir gemeinsam das Fraunhofer IPA leiten konnten, und wünsche Alexander Verl für die neue Herausforderung in München von Herzen alles Gute, und hier spreche ich auch im Namen all unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.«