Benchmark-Studie zum Thema Ressourceneffizienz erschienen
Mit richtigen Maßnahmen Ressourcen sparen
Das Thema Ressourceneffizienz steht in Industrie und Politik ganz oben auf der Agenda – einerseits um Geld zu sparen, andererseits um die Umwelt zu schonen. Um Unternehmen zu zeigen, welche Maßnahmen sich für sie eignen, hat das Fraunhofer IPA eine Benchmark-Studie zu dem Thema durchgeführt. Das Werk »Analytische Untersuchungen zur Ressourceneffizienz im verarbeitenden Gewerbe« steht ab sofort auf den Websites des Fraunhofer IPA und des VDI ZRE zum Download bereit.
Das Thema Ressourceneffizienz birgt für jede Art von Unternehmen Potenziale. »Im verarbeitenden Gewerbe machen die Materialaufwendungen durchschnittlich ca. 57 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Gelingt es Unternehmen, diese Kostenposition zu senken, verbessern sie ihre Wettbewerbsfähigkeit«, informiert Sylvia Wahren, Gruppenleiterin am Fraunhofer IPA und Mitautorin der Studie. Beauftragt wurde das Werk vom VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE), dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Die Ausarbeitung des vierköpfigen Teams um Sylvia Wahren stützt sich auf Forschungsberichte aus öffentlich geförderten Ressourceneffizienzprojekten. »Wir haben darauf geachtet, verschiedene Branchen zu betrachten, u. a. das metallverarbeitende Gewerbe, die Textilindustrie sowie die Chemie- und Automobilbranche«, so die Expertin. Ziel sei es gewesen, eine Übersicht über die Ressourceneffizienzmaßnahmen zu erhalten und daraus Benchmark-Werte abzuleiten.
Auf den richtigen Maßnahmenmix kommt es an
Die Untersuchung ergab u. a., dass die Wahl der Maßnahmen in erster Linie von der Unternehmensgröße abhängt. »Bei kleinen Unternehmen begünstigen vor allem organisatorische Maßnahmen die Ressourceneffizienz. Dazu gehören unter anderem Materiallagerung und -handling wie auch die Dokumentation von Prozessen und Verfahren«, resümiert Wahren. Größere Unternehmen verzeichnen hingegen die meisten Einsparpotenziale bei technischen Lösungen: »Z. B. ersetzen sie einzelne Betriebsstoffe, verändern ihre Produktionsprozesse oder investieren in neue Anlagen, die das Thema im Speziellen berücksichtigen«, so die IPA-Wissenschaftlerin. Die Studie erfasst ein breites Spektrum an Einsparmöglichkeiten, beispielsweise bei der Optimierung der Prozessteuerung, dem Einsatz von Simulationswerkzeugen, der Nutzung von Abwärme oder dem Wiedereinsatz von Reststoffen.
Studie liefert Formblatt, wie Projektberichte anzufertigen sind
Neben den Unternehmen spricht die Studie auch die Politik an. »Von mehr als 3000 Projektdokumentationen konnten wir nur 290 für die Detailanalyse verwenden«, bedauert Wahren. Um Benchmark-Werte abzuleiten, seien die Berichte zu uneinheitlich und nur bedingt vergleichbar gewesen. Um diesen Zustand zu verbessern, enthält die Studie Empfehlungen, wie Dokumentationen optimiert werden können. Auch ein Formblatt ist beigefügt.