Thermokamera und Radar messen Vitalparameter
Das Verfahren misst nicht nur die Körpertemperatur mit einer Thermokamera, sondern auch die Herz- und die Atemfrequenz mit Hilfe von Mikrowellen. Ein Radarmodul mit Mikrodopplerverfahren kommt dabei zum Einsatz. Das Forscherteam prüft nun vor Ort, ob und wie genau das Messverfahren den von Krankenpflegern im Eingangsbereich erhobenen Daten entspricht und ob der Ablauf praktikabel ist. Das Verfahren wurde in nur wenigen Wochen entwickelt und soll einen Beitrag zur möglichst schnellen Eindämmung der Corona-Pandemie leisten: Ein Team um den IPA-Mediziner Dr. Urs Schneider beschäftigtsich seit Jahren mit Themen wie Arbeitsschutz, Medizintechnik, Bildverarbeitung und Objekterkennung – und beherrscht damit alle nötigen Messverfahren.
Die Kollegen vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sorgen dabei für die ideale Prozessintegration der technologischen Innovation des Fraunhofer IPA. In diesem Zusammenhang analysieren die Wissenschaftler neben der Usability für Krankenhauspersonal und Patienten vor allem Bewegungsabläufe der Patienten und Behandlungsketten über eine kontaktlose Bewegungssensorik. Ziel ist es, die Technologie in kurzer Zeit in den Aufnahmeablauf des Krankenhauses zu integrieren.
Das Know-how haben die Mediziner, Ingenieure und Arbeitsorganisationsexperten nun genutzt, um in der Krise mit anzupacken. Im Eiltempo bauten sie einen Prototyp zusammen. Dabei haben sie auch an den Datenschutz gedacht: Die Patientendaten werden nicht gespeichert, sondern anonymisiert in einer Papiertabelle dokumentiert.