Erste Tests erfolgreich verlaufen
»Das Bewusstsein für logopädische Befunde ist in den vergangenen Jahren gewachsen«, erklärt Jens Langejürgen, der sich bei der PAMB mit biomedizinischen Sensoren und Mikrosystemen beschäftigt. »Heute genügt es nicht mehr zu wissen, ob der Patient überhaupt noch sprechen kann. Stattdessen achten Logopäden verstärkt auf Nuancen, auf die richtige Artikulation.« Die Zeit ist also reif für ein Kommunikationssystem, das Wach-OPs für alle Beteiligten angenehmer gestaltet.
Dieses entwickelt der promovierte Ingenieur Langejürgen derzeit mit Ärzten vom Universitätsklinikum Mannheim, dem Förderungszentrum Startup Mannheim und drei Unternehmen aus der Musikindustrie. Sie haben sich zur Arbeitsgruppe »Musik & Medizin (-technologie)« zusammengeschlossen und passen gemeinsam moderne Audiotechnik an die Verhältnisse im Operationssaal an: »Die Kopfhörer müssen für störende Umgebungsgeräusche möglichst undurchlässig und komfortabel zu tragen sein, weil sich neurologische Wach-OPs oft über viele Stunden hinziehen. Die Steuerung muss einfach und für den Chirurgen berührungslos möglich sein«, erläutert Langejürgen. Auch der Einfluss von Mundschutz und OP-Kleidung sowie der schnelle Zugang zum Patienten bei Notfällen muss das Team berücksichtigen.
Erste Tests im Hybrid-OP, einem experimentellen Operationssaal, den die PAMB am Universitätsklinikum Mannheim betreibt, sind erfolgreich verlaufen. Im nächsten Schritt bauen die Projektpartner im Hybrid-OP einen funktionsfähigen Demonstrator auf und entwickeln das Kommunikationssystem gemeinsam weiter.