Von der Fabrik- zur Quartierplanung
Entwickelt wurde das Ultraeffizienz-Konzept zunächst für Fabriken, um den Einsatz von Personal, Material, Energie und Kapital ganzheitlich zu optimieren. Dafür sind die fünf Handlungsfelder der Ultraeffizienz betrachtet worden: Energie, Material, Emissionen, Mensch und Organisation. In einem weiteren Forschungsprojekt haben die Ingenieurinnen und Ingenieure die Idee auf ein Industriegebiet übertragen. Um auch dort die Effizienz der Ressourcennutzung zu verbessern, wurde ein Demonstrator entwickelt. Mit diesem lassen sich Veränderungen in den Handlungsfeldern für jeden Beteiligten am Standort ermitteln, um so eine Entscheidungsgrundlage für gemeinsame Investitionsentscheidungen zu schaffen. Durch die Expertise der drei Stuttgarter Fraunhofer-Institute IAO, IGB und IPA ist gemeinsam mit der Stadt Rheinfelden das Konzept für das weltweit erste stadtnahe ultraeffiziente Industriegebiet entstanden. Mit dem Demonstrator gelang es, die organisationsübergreifende Umsetzung von Ultraeffizienzmaßnahmen vor Ort zu unterstützen. In Fellbach wollen die Forschenden jetzt noch einen Schritt weitergehen: »Die Kombination von Industrie, Landwirtschaft und Wohngebieten, die wir jetzt untersuchen, ist nochmal eine Größenordnung komplexer und anspruchsvoller«, betont Koch. Bei allen Simulationen müssen die fünf Handlungsfelder der Ultraeffizienz berücksichtigt werden. Dies sei an sich schon aufwendig. Hinzu kämen aber auch noch Wechselwirkungen, betont Koch: »Ultraeffiziente Lösungen müssen immer die Interessen aller Beteiligten miteinbeziehen: Eine Verbesserung in einem Feld, soll nicht zu zusätzlichen Belastungen in einem anderen führen. Eine der großen Herausforderungen in dem Projekt wird es sein, diese hochkomplexen Zusammenhänge zu verstehen und in der Praxis zu untersuchen.«
Weitere Informationen:
https://ultraeffizienzfabrik.de/ultraeffizienz/