Angewandte Forschung hautnah erleben

Mediendienst März 2018 /

Wer Roboterentwicklungen aus dem EU-Projekt ROBOTT-NET kennen lernen will, sollte am 19. April ins Open Lab auf das Gelände des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart kommen. Dort zeigen Roboterexperten, wie Schweißroboter in kürzester Zeit programmiert werden können und geben Einblicke in eine Einlernstation oder in aktuelle Roboterprojekte.

© Fraunhofer IPA, Rainer Bez
Der »Robot Assistant for Nurses« soll das Pflegepersonal in Krankenhäusern bei der Entnahme von Blutproben unterstützen.

Unfallfrei durch eine dynamische Umgebung navigieren, Objekte zuverlässig erkennen und sicher greifen – diese anspruchsvollen Fähigkeiten muss ein Serviceroboter besitzen, wenn er das Pflegepersonal in Klinken entlasten und ihm mehr Zeit für die Patienten verschaffen soll. Mit genau diesen Schlüsseltechnologien und deren Anwendung in der Gesundheitswirtschaft beschäftigen sich Forscher am Fraunhofer IPA seit vielen Jahren. Mit ihrem Wissen unterstützten sie die F&P Robotics AG dabei, deren aktueller Produktvision ein Stück näher zu kommen.

Das Start-up aus Glattbrugg bei Zürich plant einen mobilen Roboter, der das Pflegepersonal in Krankenhäusern bei der Entnahme von Blutproben unterstützen soll. Alle Materialien, die bei dieser alltäglichen Aufgabe gebraucht werden, wie Nadeln, Kanülen, Handschuhe, Desinfektionsspray muss der Roboter mit sich führen, vorbereiten und auf einem Tablett anreichen. Fehlt dabei etwas, soll er es aus dem Lager holen.


Open Lab gibt Einblicke in die angewandte Forschung

Tiefere Einblicke in das Projekt »Robot Assistant for Nurses« (RAN), bei dem dieser Roboterassistent entwickelt wurde, geben die Wissenschaftler beim Open Lab am Donnerstag, den 19. April 2018 von 14 bis 18 Uhr auf dem Gelände des Fraunhofer IPA in der Nobelstraße 12 in Stuttgart-Vaihingen. Daneben stellen die Experten beim Open  Lab eine Einlernstation vor. Diese scannt jeden einzelnen Gegenstand, den ein Roboter später im Betrieb erkennen soll, führt die Einzelansichten zu einem konsistenten 3D-Modell zusammen und hinterlegt sie in einer Datenbank. Durch den Zugriff darauf lernt der Roboter seine Objekte kennen. Außerdem zeigen die Forscher, wie sie den Programmieraufwand für Schweißroboter von 90 auf nur noch 7 Minuten reduziert haben und stellen kostengünstige Lösungen für die Navigation in dynamischen Umgebungen vor. Abschließend präsentieren sie bei einer Führung Demonstratoren aus den vorgestellten und weiteren verwandten Projekten. Die Wissenschaftler und ihre Partner aus der Wirtschaft stehen beim Open Lab für Fragen und Interviews zur Verfügung.

Über das EU-Projekt ROBOTT-NET

Das Open Lab am Fraunhofer IPA ist Teil des EU-Projekts »Robot Technology Transfer Network« (ROBOTT-NET), bei dem Experten von vier europäischen Forschungs- und Technologieeinrichtungen zusammenarbeiten. Zu ihrer Mission gehört es, aktuelle  Erkenntnisse der Robotik in die Praxis umzusetzen: Entsprechend hat ROBOTT-NET europäischen Unternehmen – vom Start-up bis zum Global Player – kostenlose Expertise angeboten, wenn diese Robotertechnologien in ihren Produkten oder Herstellungsprozessen einsetzen oder entwickeln wollten. Mit einem konkreten Problem oder einer Idee konnten sich Unternehmen um einen der insgesamt 64 Voucher bewerben. Diese Gutscheine berechtigten ihre Besitzer zu rund 400 Stunden Beratung durch die Robotik-Experten.