Apps veranschaulichen die gewonnenen Erkenntnisse
Alle Vorkommnisse, die sich ereignen während ein Auftrag bearbeitet wird, sind in der digitalen Wertstromanalyse als sogenannte Datenpunkte repräsentiert. Aus diesen Datenpunkten berechnen Apps Kennzahlen. Fällt beispielsweise bei einem Prozessschritt eine Maschine aus, so machen diese Apps nicht nur Angaben über den genauen Zeitpunkt und die Dauer der Störung, sondern liefern auch Informationen etwa darüber, wie häufig die betroffene Maschine ausfällt oder zu welchem prozentualen Anteil der Prozess fehlerfrei abläuft. Diese Angaben veranschaulichen die Apps in Form von Tabellen und Diagrammen.
»Es bleibt aber erstmal Aufgabe eines professionellen Produktionsplaners, die Wertstromanalyse zu interpretieren und geeignete Maßnahmen abzuleiten«, sagt Böhm. Die Apps machen bisher keine Vorschläge. Langfristig könnte die Optimierung der Produktionsprozesse aber auch automatisch von einer Software veranlasst werden.
Das ist aber noch Zukunftsmusik. Momentan baut das Forschungsteam zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von der ESB Business School an der Hochschule Reutlingen einen Demonstrator, um die digitale Wertstromanalyse dereinst auf Messen anschaulich präsentieren zu können. Gleichzeitig steht die Software Unternehmen zur Verfügung, die ihre Wertstromanalyse mit digitalen Hilfsmitteln standardisieren möchten.
Hintergrund: Forschungsprojekt ECOWERT
Das Forschungsprojekt »Echtzeitorientierte Wertstromanalyse für die nachhaltige Produktionsoptimierung« (ECOWERT) ist auf ein Jahr angelegt und läuft noch bis 31. August 2022. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert das Projekt mit insgesamt rund 300 000 Euro aus Mitteln des Förderprogramms Invest BW.