Schwere Kisten tragen, überkopf Bauteile festschrauben, ein Schweißgerät mehrere Minuten auf Augenhöhe halten – die Arbeit in der Produktion und Montage kann kräftezehrend sein. »Hier können Exoskelette helfen, die Muskulatur zu entlasten, die Arbeitsqualität zu verbessern und Folgeschäden zu vermeiden«, erklärt Dr. med. Urs Schneider, Leiter des Bereichs »Medizin- und Bioproduktionstechnik« am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und Präsident der europäischen WearRAcon-Konferenz.
Exoskelette sind Stützkonstruktionen für Arme, Beine und Rumpf, die über der Arbeitskleidung getragen werden. Verschiedene Hersteller bieten unterschiedliche Typen an. Um wissenschaftlich zu evaluieren, inwieweit diese die Muskel- und Skelettbelastung verringern und die Leistungsfähigkeit erhöhen, hat Schneiders Team zusammen mit der Universität Stuttgart ein Live-Forschungsevent organisiert: Beim Exoworkathlon, der zeitgleich mit der WearRAcon Konferenz in Kooperation mit der Wearable Robotics Association stattfindet, werden mehrere Dutzend Probanden unter medizinischer Aufsicht an vier Teststationen Lasten tragen, schweißen, schrauben und lackieren. Zum Einsatz kommen dabei sechs verschiedene Exoskelette verschiedener Bauart.