Gelebte Wandlungsfähigkeit – Wie moderne sozio-technische Produktionssysteme erfolgreich gestaltet werden können
Ein Leitfaden aus der Praxis für die Praxis:
Das eben im LOG_X-Verlag erschienene Buch »Wandlungsfähigkeit live. Sozio-technische Produktionssysteme erfolgreich gestalten« beschreibt leicht verständlich die Ergebnisse eines breit angelegten Projekts, in dem Forschung und Praxis Hand in Hand gearbeitet haben. Der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Prof. Thomas Bauernhansl, hat das Buch herausgegeben, als Autoren zeichnen Experten aus Industrieunternehmen sowie Wissenschaftler des Fraunhofer IPA verantwortlich.
Das Forschungsprojekt WPSlive entwickelte den Übergang vom akademischen Modell des wandlungsfähigen Unternehmens zur gelebten Wandlungsfähigkeit in echten Produktionssystemen. Es hatte den Anspruch, Wandlungsfähigkeit im Betrieb umzusetzen und dabei den Erfordernissen der Praxis gerecht zu werden. Gestellt wurde auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Nicht alles, was aus Sicht der Wandlungsfähigkeit wünschenswert wäre, ist nämlich auch wirtschaftlich sinnvoll. Folgerichtig nimmt die monetäre Bewertung der Wandlungsfähigkeit breiten Raum ein.
Im ersten Kapitel des neuen Buches wird der aktuelle Stand der Diskussion zur Wandlungsfähigkeit mit Blick auf künftige Entwicklungen beleuchtet. Dabei steht die Frage im Vordergrund, was Wandlungsfähigkeit für die Praxis bedeutet und wie sie umgesetzt werden kann. Antworten für die Umsetzung finden sich im zweiten Kapitel. Der Praxisleitfaden orientiert sich an einem neu entwickelten Referenzmodell, das da ansetzt, wo die Forderung nach Wandlungsfähigkeit ihren Ursprung hat: am Markt, bei den Kunden. Abgeleitet aus dem Prinzip des sogenannten Kundentaktes wird ein Vorgehensmodell präsentiert, das für unterschiedliche Unternehmensbereiche und Branchen Gültigkeit hat. Im Vordergrund steht die Auftragsabwicklung, die beim Kunden beginnt und endet. Die Kapitel drei bis fünf beschreiben die Wirksamkeit des Leitfadens in der Praxis. Vorgehensweise und Methodik wurden in drei führenden Unternehmen individuell entwickelt und praktisch erprobt. Quintessenzen und Erfahrungen dieser Arbeiten bieten wertvolles Anschauungsmaterial für alle, die gelebte Wandlungsfähigkeit auch im eigenen Unternehmen etablieren wollen. Dieser Weg in die Praxis wird durch Hemmnisse erschwert. Im Laufe des Projekts konnten jedoch konkrete Erfolgsfaktoren für die Umsetzung herausgearbeitet werden. Diese Erfolgsfaktoren sind im sechsten Kapitel aufgelistet und ausführlich beschrieben. Im letzten Kapitel schließlich geht es ums Geld. Das Geld nämlich, das Wandlungsfähigkeit kosten darf, ohne die wirtschaftlichen Ziele eines Unternehmens negativ zu beeinflussen. Hier wurde im Verlauf des Projekts ein Ansatz entwickelt, der eine Art Querschnittsfunktion zu den operativen Methoden des Referenzmodells hat – und der im Sinne der praktischen Umsetzung unverzichtbar ist.
In der Praxis umgesetzt werden kann nur, was auch leicht verstanden wird. Bewusst haben die Autoren deshalb auf einen allzu akademischen Stil verzichtet und drücken Sachverhalte so einfach und pointiert wie möglich aus. Damit stellen sie sich in die Tradition einer Praxisliteratur zur Wandlungsfähigkeit, die versucht, komplexe Dinge einfach auszudrücken – und nicht umgekehrt.