Bedarfe identifizieren, um die wirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen
Die wesentlichen Ziele von SEQUOIA sind die Erforschung, Entwicklung und Erprobung neuer Methoden, Werkzeuge und Vorgehensweisen für das Quantencomputing, um zukünftig deren bestmögliche Nutzung zu ermöglichen. »Der Quantencomputer macht aber herkömmliche Computer nicht überflüssig«, sagt Meyer. »Der Schlüssel zur optimalen Anwendung kann die sogenannte Hybridisierung sein, bei der sowohl konventionelle Computer als auch Quantensysteme zum Einsatz kommen. Beide haben ihre Grenzen, aber mit der Hybridisierung können sie aufgehoben werden. Genau das gilt es im Projekt praktisch zu untersuchen.«
Im Projekt SEQUOIA werden deshalb insbesondere folgenden drei Themenfelder ins Zentrum gerückt:
- Der Aufbau eines Anwendungszentrums für Quantencomputing Demonstrierbare Anwendungen und Algorithmen werden unter anderem für folgende Bereiche entwickelt: Fertigung, Entwicklung, Industrierobotik und Logistik, Energie, Finanzwirtschaft, Mobilität und Gesundheitswesen.
- Entwicklung eines Komponentenbaukastens
Wie kann die Zusammenarbeit zwischen herkömmlichen Systemen und Quantenrechnern aussehen? Die Bereitstellung von Softwarekomponenten für hybride Quantenanwendungen und -algorithmen könnte diese Frage lösen.
- Entwicklung eines SEQUOIA-Modells für Quantensoftware-Engineering
Wie sieht der Software-Lifecycle für hybride Quantenanwendungen aus? Welche Prozesse und Best Practices gibt es für Entwicklung, Test und Betrieb?
Die Basis für das Projekt ist die von IBM zur Verfügung gestellte Hardware »Q System One« sowie weitere Quantencomputer über die Cloud. Das Fraunhofer-Kompetenzzentrum Quantencomputing Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Fraunhofer- Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF in Freiburg schafft die Grundlagen für die anwendungsnahe Forschung an der nächsten Generation von Hochleistungscomputern. Dazu gehören die technischen Rahmenbedingungen, das Anwendungs-Knowhow für die IBM-Technologien, eigene Simulations- und Softwareentwicklungscluster sowie geeignete Schulungsangebote und Räumlichkeiten.
»Das Projekt soll das erforderliche Verständnis dafür schaffen, Anwendungsfelder zu charakterisieren, Potenziale systematisch zu bewerten und Lösungselemente individuell angepasst bereitzustellen. Zudem wollen wir in der allgemeinen Öffentlichkeit dazu beitragen, Baden-Württemberg als Standort der Forschung und Entwicklung für Quantencomputing zu etablieren«, sagt Falko Kötter, Projektleiter und Wissenschaftler am Fraunhofer IAO.