Energieflexibilität der deutschen Industrie größer als gedacht
Das sind nur drei von über 40 denkbaren energetischen Flexibilitätsmaßnahmen, die die Forscher stellvertretend für die gesamte Automobilbranche bei Daimler und mehreren Zuliefererbetrieben identifiziert haben und in ihrem Buch »Energieflexibilität in der deutschen Industrie« beschreiben. Unter der Leitung von Professor Eberhard Abele, Leiter des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) der Technischen Universität Darmstadt, und Professor Alexander Sauer, der das Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart und den Bereich Ressourceneffiziente Produktion am Fraunhofer IPA leitet, haben die Wissenschaftler acht Wirtschaftszweige beleuchtet und für jeden ein Bündel an Flexibilisierungsmaßnahmen erarbeitet.
Für den Handel mit Strom, der sich aus diesem Flexibilitätspotenzial ergibt, entwerfen die Forscher eine IT-Plattform für den automatisierten und standardisierten Energieflexibilitätshandel. »Bisher ist der kurzfristige Handel mit Energie für kleine und mittelständische Unternehmen nicht immer möglich und meist noch unwirtschaftlich, weil er nicht automatisiert abläuft und der Personalaufwand hoch ist«, sagt Dennis Bauer, Leiter der Koordinierungsstelle des Projekts SynErgie und einer der Autoren des Buchs.
Einen ersten Prototyp der cloudbasierten Plattform haben die Forscher bereits zusammen mit der Firma Trimet realisiert. Für den Aluminiumhersteller aus Essen ergibt sich darüber eine attraktive Möglichkeit, den Handel von Lastflexibilität über eine standardisierte Schnittstelle abzuwickeln.