Beim Düsseldorfer Industrie- und Konsumgüterproduzenten Henkel kommen Roboter zum Einsatz, die Kunststoffflaschen aus einer Abfüllanlage entnehmen und sie ihrer weiteren Verarbeitung zuführen. Die Roboter sind mit einem zweiteiligen Greifer bestückt, dessen Grundkörper bisher aus Aluminium besteht. Die Greiferbacken hingegen sind aus einem Elastomer gefertigt, damit die Flaschen nicht beschädigt werden oder abrutschen. Da Henkel seine umfangreiche Produktpalette ständig weiterentwickelt, müssen die Greifer immer wieder ausgetauscht werden.
Bisher müssen die Gussformen, mit denen die Elastomer-Greifelemente hergestellt werden, für jeden Greifer eigens produziert werden. Anschließend muss ein Monteur die Greiferbacken von Hand mit dem Grundkörper verschrauben. Ein zeitaufwändiges und teures Verfahren, ganz besonders wenn die Greifer dann nicht lange im Einsatz sind. Wissenschaftler vom Zentrum für Additive Produktion (ZAP) am Fraunhofer IPA haben deshalb ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die Greifer schneller und deutlich kostengünstiger in einem Fertigungsschritt herstellen lassen: das sogenannte additive Freiformgießen, eine Kombination aus 3D-Druck und Schwerkraftguss.