Nicht nur Waren und Menschen reisen heute innerhalb weniger Stunden um die Welt. Im Zeitalter der Globalisierung können sich auch Krankheitserreger rasend schnell ausbreiten. Um Epidemien zu verhindern, müssen schnell neue Impfstoffe hergestellt werden.
Ein neues Verfahren, entwickelt von einem interdisziplinären Team der Fraunhofer-Gesellschaft, hilft die Krankheitserreger zur Herstellung von Impfstoffen schnell und vollständig abzutöten, ohne dabei die äußere Form der Viren, Bakterien oder Parasiten zu beeinträchtigen. Der Totimpfstoff, der so entsteht, ist für den Organismus ungefährlich, bewirkt aber, dass das Immunsystem Antikörper bildet, die vor einem Ausbruch der Krankheit schützen.
Bisher werden die Krankheitserreger in Impfstoffen meist mit Hilfe von Chemikalien inaktiviert. Diese Methode habe jedoch Nachteile, erläutert der IPA-Gruppenleiter Martin Thoma: »Die chemische Behandlung ist zeitaufwendig und lässt sich nicht in einen kontinuierlichen Produktionsprozess integrieren. Außerdem bleiben mitunter Reste der Chemikalien im Impfstoff zurück, die dann in den menschlichen Körper gelangen «.
Fünf Jahre hat das IPA-Team zusammen mit Gruppen aus drei weiteren Fraunhofer-Instituten an dem neuen »Verfahren für die Inaktivierung von Erregern mit Hilfe von niederenergetischen Elektronenstrahlen« getüftelt. Die Forschung wurde von der Bill & Melinda Gates Foundation mit 1,8 Millionen Dollar gefördert.