Es ist eine Verschwendung, an der sich kaum jemand stört: Die gut 60 000 Druckluftanlagen, die in Deutschland in Betrieb sind, verbrauchen zusammen sieben Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Industrie. Mindestens 30 Prozent dieser Kosten ließen sich einsparen, wenn die vielen Leckagen in den Anlagen sofort erkannt und behoben werden würden. Doch bisher spürt man undichte Stellen in den allermeisten Unternehmen höchstens einmal jährlich auf. Zum Einsatz kommt dabei meist ein Ultraschallmessgerät. Es registriert die für menschliche Ohren nicht hörbaren Frequenzbereiche, mit denen die Luft aus winzigen Löchern und undichten Verbindungsstücken entweicht.
Wärmebildkamera spürt Leckagen auf
Um der Verschwendung ein Ende zu setzen, spüren Christian Dierolf und Christian Schneider von der Abteilung Industrielle Energiesysteme am Fraunhofer IPA Leckagen nun mit einer Wärmebildkamera auf. Sie ist fest an einer Druckluftanlage montiert, die die beiden Forscher zu Demonstrationszwecken aufgebaut haben. Im Sekundentakt fotografiert sie Stellen, die besonders anfällig für Leckagen sind. Der Clou dabei: Überall, wo Luft ausströmt, sinkt die Temperatur um zwei bis drei Grad. Ein Industrie-PC, der mit dem Druckluftdemonstrator verbunden ist, wertet die Aufnahmen der Wärmebildkamera aus und meldet auffällige Temperaturveränderungen.