Prozessüberwachung für eine optimale Lösung
Rund ein Dutzend Arbeitsschritte sind nötig, bis eine Zelle einsatzbereit ist und jeder dieser Schritte ist entscheidend für deren Qualität und für die des gesamten Batteriesystems. Am Anfang steht die Beschichtung der positiven und negativen Elektrode, die anschließend zusammen mit einem Separator zu einem Wickel, der sogenannten »Jelly Roll«, aufgerollt werden. Dann folgt der Zusammenbau, die sogenannte Assemblierung. Dazu muss die Jelly Roll hochpräzise und möglichst ohne Berührung der Becherwand geführt werden. Anschließend wird über eine durch das mittige Loch des Wickels eingeführte Stabelektrode der Wickel mit dem Becherboden verschweißt. Um zu verhindern, dass sich der Wickel verschiebt oder löst, wird an einer definierten Stelle eine in der Form und Tiefe bestimmte Sicke eingearbeitet, eine ringförmige Vertiefung.
Der dann folgende Arbeitsschritt, das Einfüllen des flüssigen Elektrolyts, ist besonders heikel und erfordert eine Umgebung ohne Sauerstoff und mit möglichst geringer Feuchtigkeit. Die notwendigen Geräte stehen deshalb in einer hermetisch abgeschlossenen Box, einer sogenannten »Glovebox«, in der man von außen mit eingearbeiteten Handschuhen hantieren kann. »Bei dem unter Argon-Atmosphäre ablaufenden Prozess muss eine definierte Menge des flüssigen Elektrolyts hochpräzise und ohne überzulaufen eingefüllt werden, weil das Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der Zelle hat«, erklärt Matthias Burgard vom Fraunhofer IPA. Das ist umso schwieriger, als die Flüssigkeit nur langsam einsickert, weil die Porenräume eng sind.
Schließlich wird noch ein Deckelelement mit definierter Fügekraft eingelegt, das durch ein Umformen der Becherkante fixiert wird und damit die Zelle verschließt. Durch die angestrebte Zuverlässigkeit der Prozesse sollte sich an der Außenseite kein sicherheitskritisches Elektrolyt befinden, trotzdem wird die montierte Zelle vor der Fertigstellung noch gereinigt. Abschließend erfolgt noch die Umhüllung mit einem Schutzschlauch und das Beschriften.