Viele Reinigungsaufgaben, obwohl monoton und wiederkehrend, werden heutzutage noch immer manuell durchgeführt. Nachteile manuell bedienter Reinigungsgeräte sind jedoch die anfallenden Personalkosten einschließlich des Einarbeitungs- und Bedienungsaufwands. Die besonders hohe Personalfluktuation im Reinigungsgewerbe erfordert ständig neue Einarbeitungszeiten. Der demografische Wandel führt außerdem dazu, dass es immer weniger qualifiziertes Reinigungspersonal gibt. In sicherheitsrelevanten Bereichen benötigt man zudem sehr vertrauensvolles Personal. Durch die zunehmende Komplexität moderner Architekturen gibt es darüber hinaus immer mehr Gebäude, bei denen das Reinigungspersonal die zu reinigenden Bereiche gar nicht oder nur schwer erreichen kann.
Weitere potenzielle Einsatzfelder autonomer Reinigungslösungen betreffen industrielle Umgebungen oder Reinigungsgeräte, die für den Menschen eine Gefährdung darstellen. Hier könnte eine autonom arbeitende Arbeitsmaschine die möglichen Sicherheitsrisiken stark reduzieren. Und nicht zuletzt eignen sich auch Desinfektionsaufgaben im Zuge von Corona oder sonstigen kursierenden Krankheitserregern gut für eine Automatisierung: Personal wird nicht durch eine eventuelle Ansteckung gefährdet und die Desinfektion kann kontinuierlich, beispielsweise auch über Nacht, durchgeführt werden.
Das Fraunhofer IPA beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Entwicklung relevanter Schlüsseltechnologien für die Reinigungsrobotik. Dabei geht es sowohl um die sensorische Erfassung reinigungsrelevanter Parameter als auch um die Entwicklung einer speziell für das Einsatzfeld angepassten Roboterhardware.
Weitere Erfahrungen im Bereich der Reinigungsrobotik für den Consumer-Bereich können herangezogen werden, wenn es um den Einsatz kostengünstiger Hardwarekomponenten und entsprechend effizienter Verarbeitungsmethoden geht.